Dietikon
«Vertreter der jüngeren Generation»: FDP Dietikon setzt auf Philipp Müller

Der bisherige Stadtrat Philipp Müller tritt bei den Dietiker Wahlen 2022 wieder an – am Freitag wurde er einstimmig nominiert.

David Egger
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Für Parteipräsident Heinz Giezendanner und seine FDP-Kolleginnen und -Kollegen war die Sache klar: Mit Philipp Müller bleibt Dietikon fit. Die beiden luden zur Outdoor-Fitness-Anlage Kirchhalde.

Für Parteipräsident Heinz Giezendanner und seine FDP-Kolleginnen und -Kollegen war die Sache klar: Mit Philipp Müller bleibt Dietikon fit. Die beiden luden zur Outdoor-Fitness-Anlage Kirchhalde.

David Egger
«Wir haben einen ausgezeichneten Stadtrat, darum haben wir nicht überlegen müssen. Philipp Müller stellt sich gerne für die nächste Legislatur zur Verfügung»,

sagt FDP-Präsident Heinz Giezendanner. Er und Stadtrat Müller, 37, luden am Freitag zur Outdoor-Fitness-­Anlage in der Kirchhalde. Ein Mann stählt oben ohne seine Muskeln, daneben sind viele jüngere Dietikerinnen und Dietiker zusammengekommen – an der frischen Luft, ganz ohne Zertifikatspflicht.

«Die Outdoor-Fitness-Anlage ist ein Erfolg. Hier treffen sich unterschiedliche Leute und machen etwas Sinnvolles. Freiräume und Urbanität sind eben kein Widerspruch, sondern passen sehr gut zusammen»,

sagt Müller. Das Bild, das er vermitteln will: Dietikon ist in Bewegung, und die braucht es, um fit zu bleiben. «Ich will mich weiter im Stadtrat engagieren, damit Dietikon fit bleibt», sagt Müller, 2018 neu in den Stadtrat gewählt und seither Sozialvorstand.

Fitness heisst unter anderem: Die Sozialhilfequote ist während Müllers Amtszeit von 6,1 auf 5,1 Prozent gesunken.

«Als Sozialvorstand ist es mir wichtig, dass wir auch in Zukunft unsere Arbeitsintegrationsbemühungen pushen können. Dies haben wir in den letzten Jahren mit Erfolg getan»,

sagt Müller. «Besonders schön» sei, dass Dietikon den «unrühmlichen Spitzenplatz» der höchsten Sozialhilfequote im Kanton weitergereicht habe (an Winterthur). Nach wie vor bekämpfe und ahnde Dietikon konsequent den Missbrauch in den Sozialwerken. Zudem habe man die neue Integrationsagenda implementiert und zum Jahreswechsel die neue Asylunterkunft Luberzen in Betrieb genommen. Es ging einiges seit Müllers Wahl.

In der kantonalen Sozialkonferenz ist Philipp Müller Vizepräsident

Da die Gemeinden im Sozialbereich vieles umsetzen müssen, was Bund und Kanton vorgeben, sei Vernetzung wichtig. Von der kantonalen Sozialkonferenz, in der er schon bisher den Bezirk Dietikon vertrat, wurde Müller im Frühling Vizepräsident. «Dietikon hat dort eine Stimme, auf die die anderen hören. Wir sind die fünftgrösste Gemeinde im Kanton und es ist bekannt, dass wir in sozialen Fragen wissen, von was wir reden», sagt Müller.

Im Stadtrat habe er sich gut eingelebt, auch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung laufe gut. Die Sozialabteilung, der Müller vorsteht, zählt etwas mehr als 60 Angestellte. In den nächsten Jahren werden sie aufgrund der Coronapandemie viel zu tun haben. Noch sind viele Menschen in anderen Auffangnetzen – Beispiel: Kurzarbeit. Manche davon werden in der Sozialhilfe landen.«Es ist enorm wichtig, dass auch diese Personen nur vorübergehend Sozialhilfe beziehen und bald wieder auf eigenen Beinen stehen und Steuern zahlen.» Das müsse ein Schwerpunkt sein in der nächsten Legislatur.

Den Steuerfuss stabil halten

Gerade wegen Corona seien zudem weiterhin attraktive Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu schaffen. «Auch müssen wir die stabile Steuerfusspolitik, die sich Dietikon in den letzten Jahren erarbeitet hat, weiterführen.» Langfristig sei zudem eine weitere Senkung des Steuerfusses anzustreben.

Die baldige Fertigstellung der Limmattalbahn (2022) sei zudem so zu begleiten, dass die Bahn für die ganze Bevölkerung und das Gewerbe zu einem Gewinn werde. Auch gebe es im Stadtzentrum und in der Silbern einiges anzupacken. «Und im Niderfeld ist auf eine qualitative Entwicklung zu achten, damit die Stadt nicht einfach wächst um des Wachstums willen.»

Zurück zur Bewegung. «Es braucht in Dietikon eine vielfältige Vereinslandschaft und urbane Freiräume. Wo möglich, muss man auch die Natur in die Stadt zurückholen, so bleibt Dietikon lebenswert.»

Als Selbstständiger kann er sich das Amt gut einrichten

Nach Amtsantritt habe er gemerkt, sagt Müller, dass er als selbstständiger Anwalt Job und Amt gut unter einen Hut bringe. «Da ich mein Anwaltsbüro in Dietikon habe und hier auch viel Freizeit verbringe, bin ich nahe an der Bevölkerung, habe viele Kontakte zu Jung und Alt und spüre den Puls. Ich sehe mich auch als Vertreter der selbstständigen Unternehmer und der jüngeren Generation. Und im Stadtrat braucht es auch künftig freiheitliches Gedankengut.»

Am Freitagabend hat dann die Partei Müller im «Sommerau Ticino» einstimmig nominiert.

Die Dietiker FDP hat Philipp Müller am Freitagabend einstimmig für die Stadtratswahlen 2022 nominiert.

Die Dietiker FDP hat Philipp Müller am Freitagabend einstimmig für die Stadtratswahlen 2022 nominiert.

David Egger

Wie die FDP stellen auch die Grünen nur ihren bisherigen Stadtrat (Lucas Neff) auf. Die SP (Anton Kiwic und neu Kerstin Camenisch) und die SVP (Roger Bachmann und neu Mirjam Peter) wollen je einen zweiten Sitz dazugewinnen. Und die Mitte (Reto Siegrist und neu Catherine Stocker-Mittaz statt Rolf Schaeren) will ihre zwei Sitze verteidigen. Und dann ist da noch der EVP-Sitz von Heinz Illi. 2022 wird spannend in Dietikon.