Wenn es kalt wird, Frost und Schnee die Landschaft in ein weißes Kleid tauchen, packt viele Menschen das Mitleid mit unseren Wildtieren, die jetzt diese kalte Jahreszeit überstehen müssen. Vogelfutter wird in unseren Gärten ausgepackt und auch in unseren Wäldern fordert man eine dauerhafte Fütterung der Wildtiere. Dabei vergisst man, dass unsere Tierwelt sehr gut an die kalte Jahreszeit angepasst ist und natürlich in der Vergangenheit auch ohne den Menschen überlebt hat. Wie funktioniert das? In der Regel legt die Tierwelt sich im Sommer und Herbst durch eine hohe Nahrungsaufnahme entsprechende Fettreserven an, die das Überleben im Winter sichern. Der Energieumsatz wird heruntergefahren und unnötige Aktivitäten werden vermieden. So suchen sich z.B. Braunbären geschützte Höhlen oder Felsspalten, die Schutz bieten. Igel oder Murmeltiere gehen sogar in einen Winterschlaf, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Während des Winterschlafes reduziert ein Murmeltier seine Stoffwechselrate auf ein Zehntel, pro Minute atmet es nur ein- bis zweimal und das Herz schlägt höchstens fünfmal. Seine Körpertemperatur sinkt auf gerade einmal drei Grad Celsius. Reh-, Rot- oder Gamswild nutzen Schneehöhlen als Isolationskammern und ziehen auf die Sonnseiten zur Nahrungsaufnahme im Gebirge. Was unsere Wildtiere aber brauchen, ist Ruhe, um nicht unnötig Energie zu verbrauchen. Deswegen sind wir als Bergwanderer, Tourengeher und Naturliebende im Winter besonders gefordert, unsere Wege achtsam zu wählen. Bei der Planung von Touren sollten wir uns entsprechend über vorhandene Schutzzonen informieren und unnötige Querfeldeinwege vermeiden. Auf das DAV - Projekt „Skibergsteigen umweltfreundlich“ möchten wir in diesem Zusammenhang nochmals besonders hinweisen.