Schüler und Schülerinnen ohne Maske in einem Klassenzimmer
Getty Images/Compassionate Eye Foundation/robert Daly/ojo Images
In allen Schulen

Maskenpflicht am Sitzplatz fällt

Ab Dienstag fällt an allen Schulen die Maskenpflicht am Sitzplatz. Das gaben ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Samstag in einer Aussendung bekannt. Weiterhin Maske tragen muss man dagegen im restlichen Schulgebäude. Begründet wird die Aufhebung mit dem geringen Infektionsgeschehen bzw. der analogen Regelung in der Gastronomie.

An den Volksschulen gibt es schon jetzt am Sitzplatz keine Maskenpflicht. Diese Regelung wird nun auf die restlichen Schulen ausgeweitet. Wer sich mit einem Mund-Nasen-Schutz bzw. einer FFP2-Maske sicherer fühlt, kann sie weiter freiwillig auch am Platz verwenden. Die Befreiung von der Maske am Sitzplatz gilt nicht nur für die Schüler, sondern auch für Lehrerinnen und Lehrer. Die entsprechende Verordnung wird für Montag erwartet.

„Die stabile und weiterhin sinkende Infektionslage erlaubt uns, die Maskenpflicht abzuschaffen“, so Faßmann. Damit das auch so bleibe, würden sich die Schülerinnen und Schüler testen und seien „damit die meistgetestete Bevölkerungsgruppe“.

„Erleichterung zum Abschluss eines harten Schuljahres“

Österreichs Schülerinnen und Schüler hätten laut Faßmann im Homeschooling, im Schichtbetrieb und beim Testen viel Geduld bewiesen. „Jetzt haben sie sich diesen Schritt der Erleichterung zum Abschluss eines harten Schuljahres verdient.“

Auch Mückstein verwies auf „die aktuell sehr erfreulichen Zahlen“, diese „machen schon vor den Ferien Lockerungen für die Schülerinnen und Schüler möglich“. Dem Gesundheitsminister zufolge stehe mit der Impfung für Kinder ab zwölf Jahren aber bereits die nächste große Aufgabe an.

Weitere Lockerungen ab Dienstag

Auch andere Lockerungen sollen ab Dienstag in Kraft treten: Kooperationen mit außerschulischen Personen bzw. Vereinen sind auch im Schulgebäude wieder erlaubt (derzeit nur im Freien). Auch die Einschränkung, dass nach Möglichkeit im Freien geturnt werden soll, fällt. Bei ausreichendem Sicherheitsabstand sind auch Singen und Musizieren mit Blasinstrumenten wieder erlaubt – kann der Abstand nicht eingehalten werden, muss mit Maske gesungen werden.

Aufgrund der positiven Entwicklung wurden die Coronavirus-Regeln zuletzt auch in etlichen anderen Bereichen schrittweise gelockert. Erst am Donnerstag erfolgte der letzte größere Öffnungsschritt – mehr dazu in „Die aktuellen Regeln im Überblick“ (ORF.at/Corona).

„Längst nicht mehr nachvollziehbar“

Erfreut über die gelockerte Maskenpficht an Schulen zeigte sich NEOS. „Das ist eine große Erleichterung. Es war längst nicht mehr nachvollziehbar, warum Schülerinnen und Schüler nach wie vor stundenlang mit Maske im Unterricht sitzen mussten, während es bereits in vielen Bereichen Erleichterungen gab“, sagte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Aussendung.

Für die FPÖ geht der Öffnungsschritt indes zu wenig weit. „Das zizerlweise Aufheben der Maskenpflicht ist völlig sinnbefreit. Die Masken-Quälerei in den Schulen und auch die 3-G-Regel gehören sofort beendet“, teilte FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl per Aussendung mit.

„Im Herbst neu rechnen und evaluieren“

Zuspruch für das Aus der Maskenpflicht am Sitzplatz in Schulen kommt mit Verweis auf entsprechende Modellrechnungen vom Wiener Simulationsexperten Niki Popper. Was die weiteren Maßnahmen betrifft, verweist dieser auf das Infektionsgeschehen, zum Schulbeginn im Herbst müsse man dann „sowieso wieder neu rechnen und evaluieren“.

Auch Michael Wagner, Mikrobiologe an der Uni Wien und Initiator einer Studie zur CoV-Dunkelziffer an Schulen, verweist auf den Herbst und gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass man möglicherweise alle Maßnahmen wieder brauchen werde, um eine vierte Welle zu verhindern – mehr dazu in wien.ORF.at.