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Schlosswil - Aus für Schule und Kindergarten

Knapp drei Jahre nach der Fusion mit Grosshöchstetten steht Schlosswil die Schliessung seiner Schule bevor. Das wird nicht alle freuen.

Gemeindepräsidentin Christine Hofer und Gemeinderat Peter Däpp informieren über die Schulschliessung. (Bild: Anina Bundi)
Das Schulhaus Schlosswil. (Bild: Anina Bundi)
Der Kindergarten Schlosswil. (Bild: schulegrosshoechsten.ch)

Wegen sinkender Schüler*innenzahlen stehen der Gemeinde Grosshöchstetten ab 2022 Klassenschliessungen bevor. Bis 2025 werden die Kindergärten von 5 auf 3 oder 4  und die Primarklassen von heute 15 auf 12 reduziert.  Von den sinkenden Zahlen betroffen ist insbesondere Schlosswil. Hier gibt es schon ab 2022 zu wenige Kindergärteler*innen für eine eigene Klasse.

 

An einer Medienorientierung am Dienstagmorgen präsentierten Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP), Gemeinderat Peter Däpp (FDP), Gemeindeleiter Beat Graf und Schulleiter Urs Trachsel die Pläne im Detail. 

 

2023 zügeln die letzten Klassen nach Grosshöchstetten

Geplant ist, dass ab August 2022 der Kindergarten sowie die 1./2. Klasse in Schlosswil geschlossen und die Schüler*innen auf bestehende Klassen in Grosshöchstetten verteilt werden. Ab August 2023 werden die verbleibenden Schüler*innen der Klassen 4 bis 6 ebenfalls nach Grosshöchstetten wechseln. Ab dann wird der Schulstandort Schlosswil vollständig geschlossen.

 

Präsentiert wurden auch die verworfenen Varianten wie die Talacker-Kinder nach Schlosswil zu schicken, oder anstelle der Schule Schlosswil das Schulhaus Rosig in Grosshöchstetten zu schliessen. Ausschlaggebend für die Wahl des Gemeinderats, den Schulstandort Schlosswil aufzugeben, waren verschiedene Gründe. Zum einen die Schüler*innentransporte. "Die Schlosswiler*innen nach Grosshöchstetten zu bringen verursacht weniger Verkehr, als wenn wir ganze Klassen von Grosshöchstetten nach Schlosswil verlegen", sagt Gemeinderat Peter Däpp. Vor allem aber biete diese Variante längerfristig am meisten Flexibilität bei der Einteilung der Klassen - zumal man nie wisse, wie sich die Schüler*innenzahlen weiter entwickeln werden.

 

Betroffenheit bei den Lehrpersonen

Nicht zuletzt gebe es auch pädagogische Gründe, die für diese Variante sprechen. Dazu Schulleiter Urs Trachsel: "Der Austausch zwischen den Lehrpersonen ist einfacher und die Klassengrössen können ausgeglichener gestaltet werden." Angesprochen wurde auch, dass es in einer zentralisierten Schule einfacher sei, ein gutes Neben- und Freifächerangebot bereitzustellen. 

 

Allerdings sehen das die betroffenen Lehrpersonen nicht unbedingt so. Sie wurden letzten Freitag informiert. "Es gab kein 'Juhui', sondern Betroffenheit", erzählt Trachsel. "Lehrpersonen freuen sich selten, wenn eine Schule geschlossen wird. Aber sie zeigten Verständnis."

 

Am Montag wurden auch die Schlosswiler Eltern mit einem Brief informiert. Für sie wird es nächste Woche einen Informationsabend geben. Bei der Fusion von Schlosswil mit Grosshöchstetten vor knapp drei Jahren, hatte der Gemeinderat versprochen, die Schule in Schlosswil so lange wie möglich zu betreiben. Es sei aber schon damals klar gewesen, dass sie nicht für immer gesichert sei, heisst es in der Mitteilung der Gemeinde. "Das wurde auch im Fusionsvertrag so festgehalten", sagt Gemeindepräsidentin Christine Hofer. "Aber ja, das wird sicher Reaktionen geben und für etwas Wirbel sorgen."


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 08.12.2020
Geändert: 25.12.2020
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