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Schlosswil - Widerstand gegen die Schulschliessung
Ab 2022 soll der Schulstandort Schlosswil schrittweise schliessen. Nun wehrt sich der Ortsverein mit einem offenen Brief. Zudem prüft er rechtliche Möglichkeiten.
Schon bei der Bekanntgabe der Entscheidung Anfang Dezember war der Grosshöchstetter Gemeindepräsidentin Christine Hofer klar, dass die Schul- und Kindergartenschliessung für Wirbel sorgen würde. Nun ist der Sturm da: Der Ortsverein Schlosswil hat eine Taskforce gegründet, die aktiv gegen die Schliessung vorgehen will.
Nicht bereit, den Entscheid zu akzeptieren
Als erster Schritt hat der Verein rund um Präsident Rolf Beck einen offenen Brief an den Gemeinderat verfasst. Darin halten die Verfasser*innen fest: "Wir sind nicht bereit, diesen Entscheid zu akzeptieren." Die geplante Schulschliessung hinterlasse ein gesellschaftliches Loch, das kaum gefüllt werden könne. Weiter wirft der Ortsverein dem Gemeinderat fehlende Offenheit bei der Kommunikation vor. Die Informationspolitik widerspreche sowohl dem Prinzip der Partizipation, als auch dem der Transparenz.
Diesen Vorwurf weist Gemeindepräsidentin Hofer klar von sich: "Wir kommunizieren bereits seit den Fusionsverhandlungen 2016, dass der Standort Schlosswil längerfristig nicht gesichert ist." Ausserdem sei schon im Sommer 2020 im Schulinformationsheft "Schäri, Stei, Papier" auf die sinkenden Schülerzahlen in beiden Ortsteilen und die möglichen Klassenschliessungen hingewiesen worden. Der offene Brief sei aber "absolut in Ordnung", denn es stehe allen Bürger*innen frei, sich zu politischen Entscheidungen zu äussern.
"Einfach nur sagen, man sei nicht einverstanden, reicht nicht"
Der Gemeinderat werde über den offenen Brief diskutieren, so Hofer weiter. Der Ortsverein müsse aber klare Forderungen stellen und neue Lösungsansätze präsentieren. "Einfach nur sagen, man sei nicht einverstanden, reicht nicht."
Der offene Brief kann noch bis am 3. Januar auf der Gemeindeverwaltung Schlosswil unterschrieben werden. Gleichzeitig prüft der Verein gemäss Eintrag auf seiner Website "alle rechtlichen Möglichkeiten", um die Schliessung zu verhindern, die laut Gemeinderat bis 2025 abgeschlossen sein soll.
Erstellt:
26.12.2020
Geändert: 26.12.2020
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