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Corona-Strategie lähmt ganzes Land: Experte: Deutschland ruiniert seine Wirtschaft - und rettet damit kein einziges Leben
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Ein Auto fährt über eine leere Autobahn
dpa/Sven Hoppe/dpa Ein Auto fährt über eine leere Autobahn.

Deutschland befindet sich im Lockdown. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, stehen Wirtschaft und öffentliches Leben derzeit still. Der schwedische Epidemiologe und Regierungsberater Johan Giesecke kritisiert diese Vorgehensweise: Deutschland zerstöre die eigene Wirtschaft, während die Sterblichkeit so nicht gesenkt werden könne.

In Schweden sind Restaurants auch mitten in der Corona-Krise gut besucht. Die Regierung empfiehlt den Bürgern lediglich, Abstand zu halten und zu Hause zu bleiben, wenn sie krank sind. Friseure, Einkaufszentren und Fitnessstudios sind weiter geöffnet. Auch in den Kindergärten und Grundschulen bis zur neunten Klasse herrscht der übliche Trubel. Ohne, dass die Infektionszahlen explodieren – zumindest bislang.

Eine Folge der schwedischen Vorgaben: Die Wirtschaft läuft einigermaßen normal weiter, ganz anders als in Deutschland. Deshalb hat jetzt der schwedische Epidemiologe und Regierungsberater Johan Giesecke die deutschen Maßnahmen als „zu hart“ kritisiert, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.

Gieseckes Vorwurf: Europas Politiker überbieten sich in harten Maßnahmen

Aus Gieseckes Sicht gründet das scharfe deutsche Vorgehen darauf, „dass sich Politiker in ganz Europa ein Rennen geliefert haben, wer härter und schneller durchgreift“. Mit diesen Worten zitiert der Bericht Giesecke. Der Experte gibt ist sicher: Es gebe keine wissenschaftlichen Belege, dass ein kompletter Lockdown Effekte bei der Infektionseindämmung habe.

Giesecke, der auch als Berater der WHO (Weltgesundheitsorganisation) arbeitet, empfiehlt stattdessen: Händewaschen und soziale Distanzierung seien geeignete Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise. Es brauche „keine Gesetze und keine Polizei“, um die Bürger zu sozialer Rücksichtnahme anzuhalten.

„Deutschland zerstört gerade seine Wirtschaft“

Gieseckes Hauptvorwurf an die Adresse von Markus Söder (CSU), Angela Merkel (CDU) und Olaf Scholz (SPD): „Deutschland zerstört gerade seine Wirtschaft.“

Giesecke lässt die Argumente der deutschen Virologen und Politiker nicht gelten, nur mit scharfen Maßnahmen sei ein Eindämmen möglich. Er hält die Angst vor Corona für übertrieben: „Die Prognosen für den Bedarf an Krankenhausbetten waren zu hoch“, so seine Aussage in „Bild“.

Giesecke: Sterblichkeit in Deutschland am Ende genauso hoch

Deutsche Experten kritisieren ihrerseits Schwedens Vorgehen in der Corona-Krise. Ihr Argument: Die Sterblichkeit sei in dem skandinavischen Land viel höher als in Deutschland. Giesecke kontert: Die Todesfälle würden in Deutschland und anderen Ländern „später passieren – nachdem sie ihre Maßnahmen gelockert haben.“

Derzeit ist offen, ob der Experte aus dem hohen Norden recht behält. Laut jüngsten Medienberichten ist die Lage in Schweden nicht ganz so entspannt, wie viele dächten. Dort seien Forschern eklatante Fehler bei ihren Studien zu Corona unterlaufen.

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So kommentierten FOCUS Online-Leser diesen Beitrag:

"Schweden mit Deutschland zu vergleichen ist Unsinn. Jeder, der schonmal in Schweden war, weiß, das die meisten Schweden schon von Natur aus weit voneinander isoliert leben, zumindest auf dem Land. Dazu kommt, dass die Skandinavier sich auch disziplinierter an Vorgaben halten als in Deutschland. Bei nur 1000 Infizierten in Norwegen war Oslo z.B. fast schon menschenleer, während bei uns vor dem Lockdown trotz 20000 Infizierten und entgegen der Empfehlungen der Regierung für soziale Distanz, die Städte und Märkte immer noch proppenvoll waren, von wegen Selbstverantwortlichkeit uns Einsicht. Dass ein Lockdown sehr wohl wichtig war und ist, dazu braucht es keine wissenschaftlichen Studien, denn das hat die Realität in Italien, Spanien, Frankreich und auch Deutschland längst erwiesen."

"Die Maßnahmen in Deutschland halte ich auch für völlig überzogen. Abstand halten, in Geschäften, Bussen und Bahnen Gesichtsmasken tragen und gut ist es."

"Lauter Verunsicherer und noch mehr Experten. Für jede Meinungsäußerung ein neuer Experte. Wo waren die Experten zu Beginn der Krise? In wenigen Wochen haben die selber Experten wieder eine andere Meinung. Keiner weiß was in so einer Situation wirklich richtig oder falsch ist. Diese Hetze der Meinungsmacher gegen Andere finde ich nur persönlich völlig verwirrend. Ich kann für Alles was ich hören möchte einen Experten herbei zaubern. Hört bitte auf die Bürger gegeneinander auf zu hetzten. Jeder hat mit seiner Position ein wenig Recht und jeder leidet unter Zwängen. Wir sollten aber die Menschlichkeit nicht außer acht lassen."

Mehr zum Thema:

Trotzdem es in Schweden keinen Lockdown gibt, steht die Wirtschaft kaum besser da als in Deutschland: Der BIP-Verlust soll nur 0,2 Prozent niedriger ausfallen als hier. Dafür ist die Mortalitätsrate um ein Vielfaches höher.

Mit 9 Milliarden Euro würde die Bundesregierung Lufthansa retten – und verlangt dafür ein Mitspracherecht. Der Konzern scheint jedoch zu zweifeln: Zuerst werde die Insolvenz in Eigenverwaltung als mögliche Option geprüft. Lufthansa-Chef Carsten Spohr soll intern erklärt haben, dass er das Unternehmen lieber in die Insolvenz in Form eines Schutzschirmverfahrens führe, als sich von der Politik reinreden zu lassen.

Die laufende Woche wird einige neue Erkenntnisse über die Auswirkungen der Corona-Krise bringen: So stellt die Bundesregierung ihre Frühjahrsprognose vor, die Arbeitslosenzahlen für den April werden veröffentlicht ebenso wie die Quartalszahlen von Adidas, Ebay und anderen großen Konzernen.

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