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Nahwärme für Wallernhausen: Kandidaten sichern Unterstützung zu

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Die Dorfmitte in Wallernhausen. Der Arbeitskreis Nahwärme wünscht sich die Versorgung mit erneuerbaren Energien. Das Projekt ist jedoch ins Stocken gekommen. © pv

Der Arbeitskreis Nahwärme wollte wissen, wie die Anwärter auf das Rathaus Susanne Repp, Thomas Eckhardt und Thorsten Eberhard zum Klimaschutz stehen.

Wallernhausen (red). Bereits seit mehreren Jahren setzt sich ein Arbeitskreis in Wallernhausen aktiv dafür ein, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern des Dorfes ein Nahwärmenetz mit Erneuerbaren Energien zu entwickeln. Ehemals verheißungsvolle Projektpartner wie die Ovag Energie oder die Greenpeace-Tochter Green Planet Energy sind nach langer Vorplanung jeweils kurz vor der Umsetzung abgesprungen. »Der Knackpunkt war jeweils das wirtschaftliche Risiko, dass sich später zu wenige anschließen lassen«, erklärt der Ortsvorsteher Kai Könnecke. »Aus unserer Sicht ist das ein vorgeschobenes Argument, denn viele Beispiele wie Ortenberg-Bergheim zeigen, wenn das Projekt erst einmal läuft, kommen im Gegenteil noch mehr Interessenten hinzu. Wenn man Klimaschutz und Energiewende ernst meint, braucht es auch ein wenig Mut und den Solidaritätsgedanken.«

Nur intransparente Zahlen im Ausschuss

Aus dieser Situation ist die Idee geboren worden, dass die Stadt Nidda das Projekt federführend übernehmen könnte. Die Stadt hat Zugriff auf höhere Fördermöglichkeiten des Landes und bei den Verbrauchern die höchste Reputation. Aus diesem Grund stellte die Fraktion der Grünen in Abstimmung mit dem Arbeitskreis am 26. Januar 2021 einen Antrag im Stadtparlament, um prüfen zu lassen, unter welchen Voraussetzungen ein Betrieb des Nahwärmnetzes mit 100 Prozent regenerativen Energien in Wallernhausen durch die Stadt Nidda wirtschaftlich möglich sei. Dem haben sich seinerzeit alle Fraktionen einstimmig angeschlossen. »Doch im Ergebnis kam es bisher am 26. Oktober nur zu einer unbefriedigenden Vorstellung im Ausschuss für nachhaltige Stadtentwicklung mit intransparenten Zahlen und der Erklärung, warum es nicht möglich sei. Eine dort beschlossene Überarbeitung unter Einbindung des Arbeitskreises Nahwärme Wallernhausen ist bis heute nicht erfolgt«, erklärt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Marcus Stadler für die Antragssteller.

Für den AK Nahwärme steht fest, »dass Schluss damit sein muss, den Kopf noch länger in den Sand zu stecken. Alle Zeichen stehen jetzt auf Klimaschutz - gesellschaftlich wie politisch. Das ist der beste Zeitpunkt.« Deshalb haben die Mitglieder des Arbeitskreises Fragen an die drei Kandidaten zur Bürgermeisterwahl gestellt, wie es denn weitergehen soll.

Alle drei Kandidaten zeigten sich dem Projekt gegenüber grundsätzlich sehr positiv und sicherten ihre Unterstützung zu. Die Kernfrage nach dem parlamentarischen Fortgang des Antrages und dem Zeitrahmen beantworteten sie wie folgt:

Susanne Repp schrieb: »Ich kann dem Arbeitskreis zusichern, dass ich mich umgehend dieses Themas im Rathaus annehmen und dafür Sorge tragen werde, dass nicht weiterhin nach Gründen für eine Nicht-Umsetzung dieses und weiterer wichtiger Projekte gesucht wird, sondern gemeinsam Maßnahmen ergriffen werden, die zur Realisierung führen können. Nidda als Klimakommune muss hier deutlich mehr Gas geben.«

Thorsten Eberhard antwortete: »Ich sichere dem Arbeitskreis zu, dass ich innerhalb der ersten 100 Tage meiner Amtszeit dafür sorge, dass die Anfrage ›Unter welchen Voraussetzungen und wirtschaftlichen Bedingungen der Bau und Betrieb eines Nahwärmenetzes in Wallernhausen möglich ist?‹, beantwortet wird.« Eberhard ergänzt: »Regenerative Energien sind für mich ein Weg zur Klimaneutralität in Nidda und Deutschland. Daher sicher ich euch gerne meine Unterstützung für dieses Projekt zu.«

Leuchtturmprojekt für den Klimaschutz

Thomas Eckhardt äußerte sich wie folgt: »Den Arbeitskreis einzubinden, ist unerlässlich, daher ist der AK zeitnah mit den Ergebnissen zu befassen und dazu zu hören. Das hätte durchaus schon im Vorfeld erfolgen können/müssen, nun ist es nachzuholen, was wiederum einen Zeitverlust bei der Entscheidungsfindung bedeutet«.

Eckhardt weiter: »Die Amtsübernahme ist für Anfang April geplant. Bis zur Jahresmitte 2022 muss festgelegt werden, welcher Weg konkret beschritten werden soll und dann auch konsequent verfolgt werden.« Eckhardt erklärt: »Wie bekannt, stehe ich dem Projekt sehr positiv gegenüber, es bietet sich hier die Möglichkeit, eine nachhaltige, klimaneutrale und kostengünstige Wärmeversorgung zu realisieren«.

Der Arbeitskreis bedankt sich bei allen dreien Bürgermeisterkandidaten für die zügige und offene Beantwortung der Fragen.

»Wir sichern zu, dafür jederzeit gerne und auch kurzfristig unsere Mitarbeit zur Verfügung zu stellen. Wir sind überzeugt davon, dieses Leuchtturmprojekt für Klimaschutz und Versorgungssicherheit gemeinsam für Nidda endlich zum Erfolg zu führen«, erklärt der Ortsvorsteher Kai Könnecke.

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Ortsvorsteher Kai Könnecke hofft auf das Nahwärmenetz für Wallernhausen. © pv

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