Vorführungen
Manege frei für über 180 Artistinnen und Artisten in Lüchingen

Die beiden Zirkusvorführungen der Primarschule und des Kindergarten Lüchingen waren bis auf den letzten Platz besetzt. Weit über 500 Personen nutzten die Gelegenheit, um Zirkusluft zu schnuppern und die jungen Talente live in der Manege zu sehen.

Ralph Dietsche
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Die Kinder zeigten beeindruckende Nummern.

Die Kinder zeigten beeindruckende Nummern.

Bild: Ralph Dietsche

Die Projektwoche der Primarschule Lüchingen widmete sich dem Thema Zirkus. Während einer Woche haben die Kinder zusammen mit dem Team des Zirkus Bengalo und dem Schulteam 18 waghalsige, humorvolle und akrobatische Nummern einstudiert und geübt. Das Gelernte zeigten sie zwei Mal im bunten Scheinwerferlicht mitten in der grossen Manege.

Das Zirkuszelt war bei beiden Vorstellungen bis auf den letzten Platz besetzt. Weit über 500 Gäste liessen es sich nicht nehmen, die wohl grösste Zirkusshow der Dorfgeschichte von Lüchingen live zu erleben. Gekommen sind Eltern, Geschwister, Grosseltern, Götti und Gotta sowie Freunde. Die Nachfrage nach Zirkus-Tickets war im Vorfeld so gross, dass die Zahl pro Kind limitiert werden musste.

Atemberaubendes Programm

Allein schon das schmucke Zirkuszelt, die stimmungsvolle Musik, die farbigen Lichter und Showeffekte sowie der Popcorn-Duft sorgten auf dem Schulareal Roosen für echte Zirkusstimmung. Während die rund 180 Artistinnen und Artisten vom Kindergarten bis in die sechste Klasse zusammen mit ihren Lehrpersonen teils etwas nervös auf ihren Auftritt warteten, stieg die Spannung im Zelt. Das Publikum sehnte sich gespannt auf die vielversprechenden Nummern. Geboten wurde eine rund zweieinhalbstündige Zirkusshow erster Güte. Von Akrobatikfiguren, Zaubertricks, Clown-Darbietungen bis hin zum Seiltanz, einer Menschenpyramide, Fasshüpfen, Seilspringen und einer Fakir-Nummer wurde alles geboten. Das alles war sehr abwechslungsreich und das Programm dicht getaktet. Das Publikum kam nicht mehr aus dem Staunen und Applaudieren heraus. Zeitweise ging gar vergessen, dass es sich bei den talentierten Akrobatinnen und Akrobaten um Schulkinder aus dem eigenen Dorf handelt.

Hoch konzentriert und glücklich

Es war erstaunlich zu sehen, was für Kunststücke die Schülerinnen und Schüler in lediglich einer Woche einstudiert haben und wie professionell diese vorgetragen wurden. Während anfangs der Nummern einigen Kindern die Konzentration anzusehen war, leuchteten deren Augen und strahlten deren Gesichter nach dem Gelingen der Darbietung umso mehr. Manch Eine oder Einer konnte es nicht unterlassen einen prüfenden Blick ins Publikum Richtung der Eltern zu werfen und erhaschte dabei deren Stolz.

Die in der Manege gezeigten Nummern waren sozusagen «nur» die Spitze des Eisbergs. Wie überall braucht es auch im Zirkus zahlreiche Helferinnen und Helfer im Hintergrund, welche zum Gelingen beitragen. Einerseits was die Organisation und den Zeltaufbau betrifft, andererseits was die Begrüssung, Betreuung und Verpflegung der Gäste angeht. Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler kümmerte sich mit dem Bereitstellen und Verkauf von Getränken, Popcorn und Kuchen um das leibliche Wohl der Zirkusbesucherinnen und -besucher. Diesen wurde beim Eingang sogar ein selbst gestaltetes Programmheft abgegeben.

Am Schluss des kurzweiligen Programms zeigte sich Schulleiterin Anna-Barbara Ammann hocherfreut über das gelungene Gemeinschaftswerk. Die Zirkusgäste honorierten die aussergewöhnlichen Leistungen nicht nur mit anhaltendem Applaus, sondern auch mit einer Hutspende. Abschliessend darf festgehalten werden: Sollte beim Schweizer Nationalcircus Knie einmal ein Fachkräftemangel entstehen, ist die artistische Direktorin Géraldine Knie gut beraten sich in Lüchingen nach geeigneten Talenten umzusehen.